In letzter Zeit kursierten im Internet Gerüchte, die auf größere Änderungen im chinesischen Feiertagskalender im Jahr 2025 schließen ließen:
*Eine Version des Gerüchts besagt, dass das berüchtigte „Urlaubstauschsystem“ – bei dem Menschen am Wochenende arbeiten, um verlängerte Urlaubstage nachzuholen – endlich abgeschafft werden soll. Mit anderen Worten: Es gibt keine Ausgleichsarbeitstage mehr im Tausch gegen Freizeit.
*Eine andere Version geht davon aus, dass das Feiertagstauschsystem zwar beibehalten wird, den Feiertagen am 1. Mai und dem Frühlingsfest jedoch zwei zusätzliche freie Tage hinzugefügt werden, sodass am 1. Mai eine siebentägige Pause und am Frühlingsfest eine neuntägige Pause entsteht.
Derzeit haben Arbeitnehmer in China Anspruch auf 11 Tage Feiertage und 5 bis 15 Tage bezahlten Jahresurlaub, was insgesamt etwa 16 bis 26 bezahlten freien Tagen pro Jahr entspricht. Auf dem Papier unterscheidet sich dies nicht sehr von dem, was Arbeitnehmer in vielen Industrieländern genießen.
Der wirkliche Unterschied liegt in der Durchsetzung:
In Ländern wie Frankreich und Deutschland wird bezahlter Urlaub streng durchgesetzt und es ist illegal, wenn Mitarbeiter auf ihren Urlaub verzichten oder Unternehmen ihnen diesen verweigern. In China sind viele Unternehmen jedoch aus Kostengründen nicht bereit, dieser Verpflichtung vollständig nachzukommen, was dazu führt, dass die Mitarbeiter weniger Urlaubstage haben.
Das System des „Urlaubstauschs“, bei dem einzelne Feiertage zusammengewürfelt werden, ist schon seit langem ein Grund für die Frustration der Öffentlichkeit. Im Kern führt dieses System nicht zu einer Erhöhung der Gesamtzahl der Feiertage, sondern zu deren Verschiebung, so dass die Arbeitnehmer gezwungen sind, ihre versäumten Arbeitstage nach ihrem Urlaub „nachzuzahlen“.
Die Absicht hinter diesem System ist klar: Es geht nicht darum, den Arbeitnehmern mehr Zeit zum Ausruhen zu geben, sondern darum, die Urlaubszeiten zu konzentrieren, um die Konsumausgaben anzukurbeln.
Bei der Anpassung des Ausgleichsurlaubssystems sollte künftig der Schwerpunkt darauf liegen, sicherzustellen, dass die Arbeitnehmer ausreichend Ruhezeiten bekommen. Erst danach sollten die Einzelheiten der Regelung ausgearbeitet werden.